Aufgrund der anhaltenden Eurokrise
wurde seit einigen Jahren in fast ganz Europa weniger in Immobilienvermögen
investiert. Dies betraf insbesondere die Krisenländern Griechenland, Italien,
Spanien, Portugal und Irland. Die Einstellung gegenüber Immobilien könnte sich
aufgrund der anhaltenden Krise jedoch ändern. Sie könnte inzwischen die
Investitionen in Grundeigentum in einigen Krisenländern sowie in Ost- oder
Zentraleuropa sogar stimulieren, wie Sam Martin, Director of Research and
Strategy AEW Europe bei Natixis Global Asset Management in einem aktuellen
Marktkommentar schreibt.
„Trotz Schwierigkeiten an den
europäischen Kapitalmärkten ist ein zunehmendes Interesse an Property Assets
von privaten und institutionellen Investoren auch außerhalb der Luxus-Kategorie
zu beobachten. Ein Beispiel dieses aufkommenden Trends sind bedeutende
Staatsfonds-Investitionen in 2012 und 2013. Da die Preiserwartungen der Käufer
und Verkäufer sich annähern, könnten sich auch die investierten Volumina in den
Krisenländern steigen. Zuvor war es oft so, dass Käufer nicht bereit waren, die
Preisvorstellungen der Verkäufer zu erfüllen. Die Erträge der meisten
Risikoaktiva sind durch Steuerpolitik oder quantitative Lockerungen
eingebrochen. Immobilien sind damit in Europa wieder ein relativ attraktives
Investment geworden. Dennoch gilt es zu bedenken, dass schwankende
Immobilienpreise sowie sinkende Liquidität sichtbare Risiken darstellen“, so
Martin.
Während Frankreichs Preisniveau im
Wohnungsmarkt niedrig bleibe, würden Großbritannien sowie die deutschen Märkte
weitere Preisanstiege verzeichnen. Der Markt in Großbritannien werde 2013
weiter wachsen und damit auch die Umsatzvolumina. Die Bereitschaft, Darlehen zu
erteilen, sei groß und führe zu niedrigen Zinssätzen. „Ein ähnliches Bild wie
in Großbritannien zeige sich auch in Deutschland“, so der Immobilienexperte
Thomas Filor. Der Preise würden gerade bei interessanten Projekten in guten
Lagen weiterhin anziehen, die Finanzierungskonditionen wären weiterhin als gut
einzustufen.
Im deutschen
Immobilienmarkt erweist sich das Angebot geeigneter Investitionsmöglichketen
daher als immer geringer, „die Suche würde immer schwerer“, so Filor. Zunehmend
kämen dabei die wachstumsstarken ostdeutschen Städte in den Fokus der
Investoren. Hier gäbe es noch so manche Perle, die nicht geschliffen wäre.
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