Dienstag, 16. September 2014

Immobilienexperte Thomas Filor: Deutschlands Immobilienmarkt – Boom statt Blase



Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) sieht deutsche Banken auch bei stark steigenden Häuserpreisen gut aufgestellt
Die Immobilienpreise steigen kontinuierlich, wenn auch langsamer. In einigen Großstädten sinken die Renditen bereits. Doch nach wie vor gibt es profitable Immobilienhochburgen. Laut einer aktuellen S&P-Studie werden die Immobilienpreise in Deutschland 2014 und 2015 um vier Prozent jährlich steigen. Seit 2010 sind die Häuserpreise bereits um 23 Prozent gestiegen, was vor allem auf den starken Anstieg innerhalb mancher Metropolregionen zurückzuführen ist. Nichtsdestotrotz sei der Immobilienmarkt in Deutschland nach Ansicht von S&P nicht überhitzt.
Sollten die Preise jedoch um acht Prozent steigen, könnten die Risiken für deutsche Banken steigen. Dieses Szenario ist laut S&P jedoch sehr unwahrscheinlich. „ Der worst case wäre eine so starke Korrektur von Häuserpreisen, dass es zu Kreditausfällen kommt“, erklärt Immobilienexperte Thomas Filor.
Doch selbst bei steigenden Risiken wären die deutschen Banken nicht gefährdet. „Die Kreditwürdigkeit der deutschen Banken und entsprechender Pfandbriefe werde kaum schwanken“, bestätigen S&P-Analysten. „Das Rating deutscher Banken dürfte sich kaum verändern, weil Deutschlands Wirtschaft solide aufgestellt ist.“ Das Umfeld für deutsche Banken sei demnach sehr risikoarm.
Selbst wenn die Preise um mehr als vier Prozent pro Jahr steigen würden, hätte dies keine Auswirkung auf das Rating deutscher Banken. Vielmehr sei das Rating derjenigen Banken gefährdet, die ohnehin wegen ausländischer Investments wirtschaftlichen Risiken ausgesetzt seien. Demnach sehe der S&P-Ausblick wenig Veränderung bei den Ratings deutscher Pfandbriefe.
„Der Boom auf dem deutschen Immobilienmarkt wird von zahlreichen Säulen getragen. Die wohl überzeugendste Voraussetzung sind wohl die enorm günstigen Zinsen, “ bestätigt der Immobilienexperte Thomas Filor. „Verständlicherweise ist das Sicherheitsbedürfnis von Investoren, ob institutionell oder privat, aufgrund der Euro- und Bankenkrise enorm gestiegen. Der deutsche Immobilienmarkt galt früher als langweilig, da er unspektakulär ist. Seit der Finanzkrise ist er aber vor allem eines: stabil.“

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