Die
Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) sieht deutsche Banken auch bei
stark steigenden Häuserpreisen gut aufgestellt
Die Immobilienpreise steigen kontinuierlich, wenn auch langsamer.
In einigen Großstädten sinken die Renditen bereits. Doch nach wie vor gibt es
profitable Immobilienhochburgen. Laut einer aktuellen S&P-Studie werden die
Immobilienpreise in Deutschland 2014 und 2015 um vier Prozent jährlich steigen.
Seit 2010 sind die Häuserpreise bereits um 23 Prozent gestiegen, was vor allem
auf den starken Anstieg innerhalb mancher Metropolregionen zurückzuführen ist. Nichtsdestotrotz
sei der Immobilienmarkt in Deutschland nach Ansicht von S&P nicht
überhitzt.
Sollten die Preise jedoch um acht Prozent steigen, könnten
die Risiken für deutsche Banken steigen. Dieses Szenario ist laut S&P
jedoch sehr unwahrscheinlich. „ Der worst case wäre eine so starke Korrektur
von Häuserpreisen, dass es zu Kreditausfällen kommt“, erklärt Immobilienexperte
Thomas Filor.
Doch selbst bei steigenden Risiken wären die deutschen
Banken nicht gefährdet. „Die Kreditwürdigkeit der deutschen Banken und
entsprechender Pfandbriefe werde kaum schwanken“, bestätigen S&P-Analysten.
„Das Rating deutscher Banken dürfte sich kaum verändern, weil Deutschlands
Wirtschaft solide aufgestellt ist.“ Das Umfeld für deutsche Banken sei demnach
sehr risikoarm.
Selbst wenn die Preise um mehr als vier Prozent pro Jahr
steigen würden, hätte dies keine Auswirkung auf das Rating deutscher Banken.
Vielmehr sei das Rating derjenigen Banken gefährdet, die ohnehin wegen
ausländischer Investments wirtschaftlichen Risiken ausgesetzt seien. Demnach
sehe der S&P-Ausblick wenig Veränderung bei den Ratings deutscher
Pfandbriefe.
„Der Boom auf dem deutschen Immobilienmarkt wird von
zahlreichen Säulen getragen. Die wohl überzeugendste Voraussetzung sind wohl
die enorm günstigen Zinsen, “ bestätigt der Immobilienexperte Thomas Filor.
„Verständlicherweise ist das Sicherheitsbedürfnis von Investoren, ob
institutionell oder privat, aufgrund der Euro- und Bankenkrise enorm gestiegen.
Der deutsche Immobilienmarkt galt früher als langweilig, da er unspektakulär
ist. Seit der Finanzkrise ist er aber vor allem eines: stabil.“
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