In
München mischten sich unter die zahlreichen Oktoberfest-Besucher auch
Immobilienprofis – welche ihren Aufenthalt nicht im Zelt, sondern auf der
Branchenmesse "Expo Real" verbrachten
Anzug statt Tracht: Nach dem Ende der Münchner Wiesn,
kamen 1700 Aussteller auf 64.000 Quadratmetern zur 17. "Expo Real"
zusammen und eröffneten damit die größte Immobilien-Messe in Deutschland. „Boomende
Märkte, steigende Preise, glänzende Geschäfte sind die besten Voraussetzungen
für eine solche Messe“, bestätigt Immobilienexperte Thomas Filor.
Dementsprechend euphorisch waren auch die Messeteilnehmer. „Auf einem stabilen
Markt wie dem Immobilienmarkt ist die Stimmung anhaltend positiv“, so Filor
weiter. „Die Immobilien-Investmentbranche genießt derzeit die Hochphase.“
Doch trotz des kontinuierlich regen Kaufinteresses sind die
Investoren vorsichtiger geworden – so ein Zwischenfazit der Messe. Insbesondere
in den wichtigsten Großstädten wie Hamburg, München oder Berlin sind die Preise
enorm gestiegen, während das Angebot zunehmend knapp wird. Investoren sind
gezwungen auszuweichen, beispielsweise auf größere und mittelgroße Städte
abseits der Metropolen: „Daher rücken vor allem B-Standorte, wie man sie häufig
in Ostdeutschland findet, immer mehr in den Mittelpunkt solcher Messen. Die
Märkte sind nämlich weniger volatil und die Renditen liegen tendenziell sogar höher“,
erklärt Filor. Hier siedeln sich vor allem Einzelhandelsimmobilien wie
Geschäftshäuser oder Fachmarktzentren an, sofern sie über eine gute Infrastruktur
verfügen und eine Versorgungsfunktion für das Umland darstellen. „Leipzig,
Magdeburg und Dresden sind in den vergangenen Jahren zu
Top-Immobilienstandorten aufgestiegen“, nennt Filor als Beispiel.
Der Immobilienmarkt ist standortunabhängig liquide und der
begrenzt zur Verfügung stehende Bestand an Core-Objekten verzeichnet trotz der
Verknappung ein hohes Transaktionsvolumen – so zwei wichtige Kernaussagen der
Messe. "In den Central Business Districts der Top-7-Städte in Deutschland
ist ein unzureichendes Angebot an modernen oder modernisierten Büroimmobilien
festzustellen", lautet Hans-Joachim Lehmanns Urteil, Leiter
Immobilientransaktionen bei der Hamburgischen Immobilien Handlung (HIH). Daran
werde sich in den nächsten zwei Jahren aufgrund eines relativ geringen
Fertigstellungsvolumens auch nicht viel ändern.
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