Donnerstag, 9. Oktober 2014

Immobilienexperte Thomas Filor: Immobilien feiern Oktoberfest



In München mischten sich unter die zahlreichen Oktoberfest-Besucher auch Immobilienprofis – welche ihren Aufenthalt nicht im Zelt, sondern auf der Branchenmesse "Expo Real" verbrachten

Anzug statt Tracht: Nach dem Ende der Münchner Wiesn, kamen 1700 Aussteller auf 64.000 Quadratmetern zur 17. "Expo Real" zusammen und eröffneten damit die größte Immobilien-Messe in Deutschland. „Boomende Märkte, steigende Preise, glänzende Geschäfte sind die besten Voraussetzungen für eine solche Messe“, bestätigt Immobilienexperte Thomas Filor. Dementsprechend euphorisch waren auch die Messeteilnehmer. „Auf einem stabilen Markt wie dem Immobilienmarkt ist die Stimmung anhaltend positiv“, so Filor weiter. „Die Immobilien-Investmentbranche genießt derzeit die Hochphase.“
Doch trotz des kontinuierlich regen Kaufinteresses sind die Investoren vorsichtiger geworden – so ein Zwischenfazit der Messe. Insbesondere in den wichtigsten Großstädten wie Hamburg, München oder Berlin sind die Preise enorm gestiegen, während das Angebot zunehmend knapp wird. Investoren sind gezwungen auszuweichen, beispielsweise auf größere und mittelgroße Städte abseits der Metropolen: „Daher rücken vor allem B-Standorte, wie man sie häufig in Ostdeutschland findet, immer mehr in den Mittelpunkt solcher Messen. Die Märkte sind nämlich weniger volatil und die Renditen liegen tendenziell sogar höher“, erklärt Filor. Hier siedeln sich vor allem Einzelhandelsimmobilien wie Geschäftshäuser oder Fachmarktzentren an, sofern sie über eine gute Infrastruktur verfügen und eine Versorgungsfunktion für das Umland darstellen. „Leipzig, Magdeburg und Dresden sind in den vergangenen Jahren zu Top-Immobilienstandorten aufgestiegen“, nennt Filor als Beispiel.
Der Immobilienmarkt ist standortunabhängig liquide und der begrenzt zur Verfügung stehende Bestand an Core-Objekten verzeichnet trotz der Verknappung ein hohes Transaktionsvolumen – so zwei wichtige Kernaussagen der Messe. "In den Central Business Districts der Top-7-Städte in Deutschland ist ein unzureichendes Angebot an modernen oder modernisierten Büroimmobilien festzustellen", lautet Hans-Joachim Lehmanns Urteil, Leiter Immobilientransaktionen bei der Hamburgischen Immobilien Handlung (HIH). Daran werde sich in den nächsten zwei Jahren aufgrund eines relativ geringen Fertigstellungsvolumens auch nicht viel ändern.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen