Norwegens Ölfonds will bis zu zehn Milliarden Dollar im Jahr in Immobilien anlegen
Der Staatliche Pensionsfonds des Königreichs Norwegen ist
der größte Staatsfonds der Welt. Das verwaltete Vermögen belief sich im
vergangenen Jahr auf 5,206 Milliarden Norwegische Kronen (623 Milliarden Euro).
„Der Fonds hat das Ziel, die Öleinnahmen so zu investieren, dass für eine Zeit
vorgesorgt wird, in der die Ölreserven der Nordsee knapp werden“, erklärt
Immobilienexperte Thoma Filor. Nun plant Norwegens Ölfonds langfristige
Milliardeninvestitionen in den florierenden Immobiliensektor und schaut sich
hierzu weltweit um.
Bei der Planung wird vor allem Asiens Markt verstärkt ins
Visier genommen – bis 2015 werde ein gradueller Einstieg in Asien angepeilt. Zu
rechnen sei mit jährlichen Investitionen von acht bis zehn Milliarden Dollar. Ziel
der Investition seien neue Bauprojekte und Modernisierungen. „Allein in diesem
Jahr hat der Fonds große Immobiliengeschäfte abgewickelt“, sagt Thomas Filor.
„Immobiliendeals wie das Bürohochhaus One Beacon Street in Boston sowie der
Gebäudekomplex Pollen Estate in London zeigen, wie essenziell der
Immobilienmarkt für den Wert des Fonds ist.“
Der Staatsfonds, der erhebliche Einnahmen aus der
staatlichen Öl- und Gaswirtschaft verzeichnet, hat derzeit rund 1,3 Prozent
seines Vermögens in Immobilien gesteckt. Der Leitsatz des Fonds sieht vor, den Anteil
auf bis zu fünf Prozent zu steigern – dies entspricht 43 Milliarden Dollar.
„Der Fonds erwirbt erfahrungsgemäß immer eine begrenzte Zahl an Immobilien in
großen Städten“, so Filor weiter. „Diese Strategie zahlt sich nicht nur für den
norwegischen Ölfonds aus, sondern auch für sämtliche Kleinanleger hierzulande.“
So ist es nicht unwahrscheinlich, dass in den nächsten Jahren auch eine
deutsche „Boomstadt“ in den Fokus der Investoren rücken könnte. Laut Erhebungen
von Thomson Reuters hat der norwegische Staatsfonds in diesem Jahr die größte
Anzahl an Transaktionen seit der Finanzkrise getätigt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen