Auf Bauherren kommen hohe Kosten zu – Thomas Filor klärt auf
Immobilienexperte Thomas Filor macht auf die aktuelle
Studie „Kostentreiber für den Wohnungsbau“ aufmerksam, welche von Immobilen-
und Bauverbänden sowie dem Deutschen Mieterbund initiiert wurde. Herausgeber
der Studie ist die Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen (ARGE). Der Studie
zufolge ist der Bau eines durchschnittlichen Einfamilienhauses heute 36 Prozent
teurer als noch im Jahr 2000. „Wer ein Haus bauen möchte, muss sich auf hohe
Kosten eistellen“, bestätigt Immobilienexperte Thomas Filor aus Magdeburg. „Es
gibt verschiedene Kostentreiber, aber einschneidend sind die strengen
politischen Vorgaben zu Energie und Naturschutz.“ Laut Studie sind zwar auch
die reinen Baukosten zwischen 2000 und 2014 um 27 Prozent gestiegen – doch das Preisplus
von 36 Prozent entstand aufgrund von politischen Entscheidungen von Bund und
Ländern.
„Kostentreiber für den
Wohnungsbau“ sind dementsprechend Ausbaukosten, beispielweise für Bäder,
Elektrik, Heizungs- oder Tischlerarbeiten. Während im Jahr 2000 entsprechende Einbauten
456 Euro pro Quadratmeter kosteten, waren es 2014 schon 774 Euro pro
Quadratmeter, was einem Plus von fast 70 Prozent entspricht. Der mit Abstand
größte Kostentreiber seien jedoch Baukosten rund um die Energie: „Während der
Energiewende entstanden für Bauherren viele Vorschriften, welche einen hohen
Kostenaufwand erfordern“, so Filor weiter. Dazu gehören etwa Fassadendämmung
und Isolierung der Fenster. In Anbetracht der Energieeinsparverordnung (EnEV)
ab 2016 wird der Kostenzuwachs laut Studie sogar bei über 45 Prozent liegen.
Hinzu kommen „Anforderungen an die Barrierefreiheit, den Brandschutz oder die
Schnee-, Sturm- und Erdbebensicherheit von Gebäuden“.
Schließlich könnten die Konsequenzen laut Autoren der
Studie „desaströs“ sein: Erst kürzlich hatte sich die Politik zum Ziel gesetzt,
den Wohnungsbau anzukurbeln und jährlich 250.000 bis 300.000 Wohnungen in
Deutschland zu errichten, um der hohen Nachfrage und dem Wohnungsmangel gerecht
zu werden. „Die Einschränkung der Bauherren durch die enorme Kostensteigerung
könnte sich allerdings sehr negativ auf dieses Vorhaben auswirken“, befürchtet
Thomas Filor.
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