Günstige Zinsen und erschwingliche Preise sprechen für Ferienimmobilien – doch die Anleger sollten vorsichtig sein
„Eine Ferienimmobilie klingt zunächst nach einer soliden
und vor allem günstigen Anschaffung“, so Immobilienexperte Thomas Filor. „So
locken niedrige Zinsen und erschwingliche Kaufpreise, wobei die Risiken oft
nicht ausreichend beleuchtet werden.“ Dabei bezieht sich der Immobilienexperte
aus Magdeburg auf eine Studie unter Vermietern des Portals FeWo-Direkt mit der
Makleragentur Engel & Völkers. Demnach spekulieren viele Käufer nicht nur
auf Wertsteigerung, sondern setzen auch auf Einnahmen aus der Vermietung.
Außerdem hat jeder dritte Eigentümer einer Ferienimmobilie diese in den letzten
vier Jahren gekauft – wohl mangels Alternativen. „Interessant ist auch, dass
immer mehr Urlauber eine Ferienwohnung einem Hotel vorziehen“, so Filor weiter.
Dies bestätigt auch der Deutsche Tourismusverband, nach dem Deutsche
durchschnittlich jede fünfte Nacht in einer Ferienimmobilie verbringen.
Unterdessen gilt es laut Thomas Filor vor allem, den
richtigen Ferienort für eine Immobilieninvestition zu finden. „Trotz der
Griechenlandkrise sind viele Regionen am Mittelmeer nach wie vor teuer.“ So
bieten beispielsweise die griechische Insel Rhodos und die kroatische Insel
Istrien gute Chancen für Anleger. Die
Daten von Engel & Völkers zeigen, dass in Deutschland das Ostsee-Festland
besonders lukrativ ist und die besten Renditen erzielt. Moderate Kaufpreise
treffen hier auf Urlauber, welche das ganze Jahr über kommen. „Damit
unterscheiden sich Ferienorte an der Ostsee deutlich, von jenen in Italien,
Spanien oder Griechenland, welche in den Wintermonaten oft mit einer wahren
Tourismusflaute zu kämpfen haben“, so Immobilienexperte Thomas Filor. An der
Ostsee kommen Vermieter laut Studie im Schnitt auf 10,4 Prozent Bruttorendite
auf ihr Kapital, wovon zwei bis vier Prozent übrig bleiben. Nichtsdestotrotz
rät Filor, die laufenden Kosten nicht zu unterschätzen: „Diese Immobilien
müssen oft umfassend renoviert werden. Vor allem in den südlichen Ländern
wollen viele Vermieter die Immobilie mit deutschen Standards ausrichten, was
sehr kostspielig ist.“ Schließlich wollen 60 Prozent selbst in ihrer
Ferienimmobilie Urlaub machen, während nur 25 Prozent auf Mieteinkünfte und
Gewinn aus sind. Nach der Bundesrepublik ist Spanien der beliebteste Standort
für Ferienimmobilien.
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