Eine unglaubliche Immobilienanzeige wurde
vergangene Woche auf dem britischen Immobilienportal Zoopla geschaltet
„Hübsche
Doppelhaushälfte mit drei Schlafzimmern, Vorder- und Hintergarten...“ – so weit so gut bis man die dazugehörigen Fotos
sieht. Müll und Dreck wohin das Auge reicht. Der Boden der Küche ist kaum
erkennbar vor Schmutz, die Platten des Elektroherdes sind schwarz verkrustet.
In den Schlafzimmern liegt stapelweise alte Kleidung auf dem Boden. Das Haus
ist eine Müllhalde. Hier muss weit mehr geschehen sein, als ein einmaliger Akt
des Vandalismus. Das Chaos wirkt, als hätten die Bewohner das Haus sofort
verlassen müssen.
Offensichtlich hat diese Immobilie eine lange Leidensgeschichte hinter
sich.
Auf den ersten Blick scheint diese Immobilie unverkäuflich. Fehlanzeige,
denn ein starkes Argument für das Messie-Haus, weiß Immobilienexperte Thomas
Filor. „Die Immobilie befindet sich in Erdington, Birmingham und soll nur
115.000 Pfund, also umgerechnet
etwa 140.000 Euro, kosten. Dieser Preis ist für britische Verhältnisse
unschlagbar und macht einige Mängel wett.“
Die englischen Medien berichteten entsetzt über die Immobilie. Doch die
Leserschaft teilte die Empörung nicht und widersprach gewaltig. Kommentatoren weisen
darauf hin, dass die Substanz des Hauses an sich gut sei. Vom Müll dürfe man
sich nicht abschrecken lassen: "Mein Haus sah auch so aus, nachdem die
Enkel ausgezogen sind", so ein Kommentar. Andere urteilen, dass man das
Gebäude mit etwas "Muskelschmalz", einem Tag Ausmisten, neuer Tapete
und Farbe in ein echtes "Schmuckstück" verwandeln könne. Denn das
Messie-Haus ist ein Schnäppchen. "Dieser Preis heilt alle Mängel!",
schreibt ein User.
Besonders sympathisch an diesem Inserat: Der britische Makler hat nichts beschönigt
oder die Bilder mit Photoshop bearbeitet. Er preist die Immobilie an, wie sie
ist und weist ehrlicherweise darauf hin, dass die Erwerber mit umfangreichen
Renovierungen rechnen müssen. „Wenn es solche Immobilienmakler öfter gebe, wäre
auch hierzulande das Vertrauen in Immobilienmakler größer,“ so der
Immobilienexperte Thomas Filor.
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