Viele
Menschen beneiden private Vermieter. Doch wie beneidenswert ist
Immobilieneigentum wirklich?
Eine Studie des Deutschen Instituts für
Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin hat ergeben, dass nur vier von zehn
Eigentümern mit ihren Mietwohnungen Gewinn erzielen. 40 Prozent decken mit den
Einnahmen knapp ihre Kosten – 20 Prozent, also jeder fünfte Vermieter, verbucht
sogar Verluste.
"Problematisch ist, dass viele Menschen annehmen der
deutsche Wohnungsmarkt bestehe nur aus den profitablen Großstädten, wo die
wachsenden Bevölkerungszahlen für rege Nachfrage und steigende Mieten sorgen“,
betont Immobilienexperte Thomas Filor. „Dabei sind es die kleinen und
mittelgroßen Städten, die für Vermieter aufgrund der aufstrebenden Wirtschaft
besonders interessant sein können“, so Filor. „Hierbei gibt es einige
entscheidende Faktoren, wie die Arbeitslosenquote oder ob sich beispielsweise
interessante Firmen in der Region ansiedeln.“
Vermieter, die Verluste eingefahren haben, weil sie ihre
Wohnung nicht oder nur zeitweise vermieten konnten, sollten sich nun beeilen,
damit sie nicht auch noch die Grundsteuer in voller Höhe zahlen müssen. Am 31.
März endet nämlich die Frist für einen Antrag auf Teilerlass der Grundsteuer
für das vergangene Jahr. Anspruchsberechtigt sind Eigentümer, die ihre
Immobilie mehr als die Hälfte des Jahres nicht vermieten konnten – in diesem
Fall werden ihnen 25 Prozent der Grundsteuer erlassen. Stand die Immobilie das
gesamte Jahr leer, wird die Grundsteuer zur Hälfte erlassen.
„Für das Jahr 2013 dürften sogar außergewöhnlich viele
Anträge gestellt werden“, vermutet Thomas Filor. Wegen der Flutschäden im
Frühjahr 2013 in größeren Teilen Süd- und Ostdeutschlands konnten in
zahlreichen Mehrfamilienhäusern die Erdgeschosswohnungen oder ganze Wohngebäude
monatelang nicht genutzt werden. Die entsprechenden Anträge müssen die
Vermieter in den drei Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg bei ihrem
zuständigen Finanzamt stellen. In den 13 Flächenstaaten muss der Antrag beim
Steueramt der jeweiligen Stadt oder Gemeinde eingereicht werden.
Dabei zeigt die Studie, dass Immobilienbesitz grundsätzlich
positiv ist. Doch wie alles im Leben kann er auch Nachteile mit sich bringen.
Es kommt also sehr genau darauf an, an welchen Standorten man
Immobilieneigentum zum Vermieten erwirbt, wie die generelle
Vermietungssituation vor Ort und der Zustand des Objektes sind. „Fragen, die
oftmals selbst Experten kaum sicher beantworten können“, so der
Immobilienexperte Thomas Filor. Daher kann es darüber hinaus sinnvoll sein, in
Projekte zu investieren, die von Fachleuten betreut werden. Alternativen bieten
auch bestimmte Beteiligungsmodelle wie Genussrechte an Immobilienunternehmen. Hier
kommt es wesentlich darauf an, die bisherige Leistungsbilanz der beteiligten
Personen unter die Lupe zu nehmen.
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