Immobilienkonzerne
kaufen in der Hauptstadt 100.000 Wohnungen
Eine Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und
Raumforschung (BBSR) zeigt, dass Immobilienunternehmen immer mehr Mietwohnungspakete
mit über hundert Wohneinheiten in Berlin kaufen. Demnach wurden 2013
deutschlandweit 49 Großtransaktionen mit rund 300.000 verkauften Wohnungen
verzeichnet. „Es geht nicht nur mehr um das Geschäft mit Eigentumswohnungen
oder einzelner Mehrfamilienhäuser“, erklärt Immobilienexperte Thomas Filor. „Der
Kauf gleich ganzer Mietwohnungspakete mit mehreren hundert Einheiten ist wieder
sehr beliebt.“
Besonders hoch im Kurs stehen bei den Investoren dabei
langfristig vermietete Wohnungsbestände in Berlin. Der wohl bekannteste und
größte verzeichnete Deal war die Übernahme von rund 90 Prozent der Anteile an
der Berliner GSW Immobilien durch die Deutsche Wohnen mit anteilig 53.200
Wohnungen im November 2013. Insgesamt wurden in diesem Jahr laut BBSR deutschlandweit
49 Großtransaktionen mit rund 300.000 verkauften Wohnungen verzeichnet – davon
entfielen gut ein Drittel des Gesamtvolumens auf die Hauptstadt.
Die ausländischen Finanzinvestoren haben den Puls der
Zeit erkannt und trennen sich von ihren Wohnungsbeständen. Auf diese Gruppe
entfielen im vergangenen Jahr 72 Prozent der Verkäufe mit 233.000 Wohnungen. Hingegen
treten Deutsche Unternehmen wieder deutlich stärker als Käufer von
Wohnungsbeständen auf. 2013 wurden 129.000 Wohnungen durch deutsche Investoren
gekauft. So hat die TAG die Berliner TLG Wohnen mit 11.400 Wohnungen
übernommen. „Das aktuelle Hoch am Wohnungstransaktionsmarkt ist allerdings
nicht zu vergleichen mit den Boomjahren vor der Finanzkrise im Jahre 2008,“
betont Filor.
Des Weiteren erfasst das Maklerhaus CB Richard Ellis
(CBRE) noch detailliertere Daten zum Berliner Immobilienmarkt. Hierbei werden,
im Gegensatz zur BBSR, schon
Portfolio-Verkäufe ab 50 Wohneinheiten erfasst. Der Wohnimmobilienportfolio-Handel
in Berlin verzeichnete 2013 einen Umsatz von 6,9 Milliarden Euro bei 110.000
Wohneinheiten. Im Vorjahr 2012 dagegen wurde der Verkauf von Wohnungspaketen
mit rund 40.000 Einheiten im Wert von 2,75 Milliarden Euro registriert. „Die
Gründe für Berlins Beliebtheit sind vielfältig: Die Preise sind weitestgehend moderat
und Berlin profitiert von der Sonderkonjunktur durch die deutsche Einheit,“ so
Immobilienexperte Thomas Filor.
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