Mit riskanten
Immobilien-Wetten gefährdet China den derzeit ohnehin angespannten Markt noch
zusätzlich
China ist
das bevölkerungsreichste Land der Erde und sein Wirtschaftswachstum ist seit
Jahren enorm. Die Welt verfolgt die Entwicklung in China gebangt, nicht zuletzt
weil sie irgendwie abhängig davon ist. Priorität bei der Beobachtung hat meist
der Immobilienmarkt. Während die Immobilienpreise in China fallen, verschulden sich chinesische
Unternehmen, gemessen am Eigenkapital, immer mehr. So hat der chinesische
Immobilienentwickler Agile Property die Ausgabe neuer Aktien angekündigt. Mit
frischem Kapital sollen die Schulden abgebaut werden. Agile Property folgt
damit dem Beispiel von Country Garden und Yuexiu Property – drei
Immobilienfirmen, die auf Kapitalerhöhung setzen.
Agile
Property ist ein mittelgroßes Immobilienunternehmen, welches als Favorit von
Leerverkäufern gilt und auf sinkende Kurse setzt. „Unternehmen wie Agile leiden
unter der Abhängigkeit von Chinas kleineren und schwächeren Immobilienmärkten
und geraten stark unter Druck“, erklärt Immobilienexperte Thomas Filor. Trotz
der massiven Senkung der Preise und dem damit verbundenen Abbau des Bestandes, bleiben
die Verkäufe im Vergleich zur Konkurrenz gering. Die Aktienemission, welche 360
Millionen Dollar einbringen würde, ist ein notwendiger Schritt, um die Bilanz zu
verbessern. Laut J.P. Morgan würden die Schulden dadurch von 106 auf 93 Prozent fallen.
Die
Dringlichkeit der Maßnahme wird durch die Tatsache untermauert, dass sich das
Unternehmen nicht davon abschrecken ließ, dass die Aktien derzeit deutlich
unter dem Buchwert gehandelt werden. Diese haben allein im Jahre 2014 30
Prozent an Wert verloren, bevor die Kapitalerhöhung angekündigt wurde.
„Frisches Kapital senkt jedoch die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls“,
betont Immobilienexperte Filor. „Anleihe-Investoren müssen nun gut überlegen, welche
Immobilienfirma als nächste eine Kapitalerhöhung anstreben könnte“, rät Filor
zudem. Des Weiteren wird es in China immer schwieriger Kredite zu bekommen,
während die ausländischen Anleihemärkte weiter offen stehen.
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