Dienstag, 17. März 2015

Immobilienexperte Thomas Filor: KfW-Bank rechnet mit 259.000 neuen Wohnungen



Wie günstige Kreditzinsen und steigende Immobilienpreise den Wohnungsbau anheizen


Der Wohnungsmarkt boomt. Dies bestätigt auch eine aktuelle Studie der KfW-Förderbank. Demnach sollen in diesem Jahr bis zu 259.000 neue Wohnungen entstehen – was 10.000 Wohneinheiten mehr als im Vorjahr wären. Die Investitionen im deutschen Wohnungsbau würden damit im laufenden Jahr um 2,5 Prozent zulegen. „Günstige Kreditzinsen und steigende Immobilienpreise sind entscheidende Faktoren für diese Entwicklung“, erklärt Immobilienexperte Thomas Filor. Des Weiteren sieht die KfW auch in der wachsenden Bevölkerung einen Grund für die gute Baukonjunktur. So seien seit 2010 1,7 Millionen Menschen mehr ein- als ausgewandert. In diesem Jahr kommen vorrausichtlich eine halbe Million Neubürger hinzu. „Dieser starke Zuzug erhöht natürlich die Nachfrage nach Mietwohnungen enorm“, so Filor weiter. 

Die Mieten erhöhten sich 2014 laut KfW um durchschnittlich 1,5 Prozent, das ist etwas mehr als im Vorjahr (1,3 Prozent). Deutlich stärker steigen unterdessen die Kaufpreise. Aktuell liegen die durchschnittlichen Zuwachsraten zwischen vier und sieben Prozent. Allein in den vergangenen vier Jahren hat sich das Nettoanlagevermögen an Wohnbauten um 15 Prozent vergrößert. Der KfW zufolge fließen mehr als zwei Drittel aller Immobilieninvestitionen in bereits vorhandene Wohnobjekte. „An dieser Stelle könnte es künftig sein, dass die Mietpreisbremse die Investitionsbereitschaft der Anleger senkt“, befürchtet Immobilienexperte Thomas Filor. „Die Mietpreisbremse reduziert in erster Linie Anreize für Investitionen in bestehende Gebäude“. Vor Inkrafttreten der Mietpreisbremse konnten Vermieter bei neuen Verträgen die Preise beliebig erhöhen. In Zukunft darf der Preis bei maximal zehn Prozent über dem Ortsschnitt liegen. Laut Filor würden vor allem die Big 7-Standorte in Deutschland weiterhin wachsen und deshalb müssten auch in Zukunft in ganz erheblichem Umfang Wohnungen gebaut werden. Zu den Big-7 gehören die Städte Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf.

1 Kommentar:

  1. ein neuer, alter Trend sind wohl Seniorenwohnungen. Das Handelsblatt hat hierzu einen kritischen, aber dennoch interessanten Artikel veröffentlicht: http://www.handelsblatt.com/my/finanzen/immobilien/investition-pflegeapartment-zimmer-mit-risiko/11591248.html?ticket=ST-3811666-LbkqRHBLCeMCyUHTuCEK-s02lcgiacc02.vhb.de

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