Dienstag, 19. Mai 2015

Immobilienexperte Thomas Filor aus Magdburg: Immobilien günstiger als eine Tasse Espresso


Trotz Immobilienboom gibt es Immobilien, die günstiger sind, als eine Tasse Espresso – Thomas Filor erklärt wo und warum

„In Italien gibt es tatsächlich Gegenden, in denen mache Immobilien günstiger sind, als eine Tasse Espresso“, sagt Immobilienexperte Thomas Filor aus Magdeburg. Demnach kann man in drei dünn besiedelten italienischen Regionen, also Geisterstädten, eine Immobilie auf dem Land für nur einen Euro erwerben. Unterdessen hoffen die Bürgermeister mit den günstigen Immobilien mehr Menschen in ihre aussterbenden Gemeinden zu locken und versprechen atemberaubende Blicke auf Sehenswürdigkeiten wie den Ätna-Vulkan, saubere Luft oder dichte Wälder. Ihr größtes Interesse besteht darin, die Städte wieder zu bevölkern. „Vereinzelte Häuser werden sogar für umsonst abgeboten“, so Filor weiter. „Wer aber hofft ein Traumhaus für lediglich einen Euro erwerben und sich zurück lehnen zu können liegt leider falsch.“ So verpflichten sich Käufer, das Haus in Höhe von mindestens 25.000 Euro zu renovieren – und das fällt einiges an Arbeit an. Die Immobilien sind oft stark renovierungsbedürftig, man könnte sie fast schon als Ruinen bezeichnen.

Einheimische nennen die günstigen Häuser "pagliarole". Es handelt sich um zweistöckige Steingebäude mit einer Fläche von rund 100 Quadratmetern, die im 19 Jahrhundert erbaut wurden. Eine Zeit, zu der die bäuerlichen Familien im oberen und ihre Tiere im unteren Stock wohnten. Die Häuser verfügen über zwei Eingänge, ein typisch sizilianischer Stil. Thomas Filor sagt, dass Lecca nei Marsi ein gutes Beispiel für eine solche Geisterstadt sei: Im Jahr 1915 ereignete sich hier ein schweres Erdbeben und immer mehr Menschen verließen den Ort. Der Bürgermeister Gianluca de Angelis ist bestrebt, die Stadt wieder aufzubauen und zu verhindern, ein Ort mit so zahlreichen historischen Bauten ausstirbt: "Ich will, dass vor allem junge Familien zurückkommen". In Lecca nei Marsi werden schließlich ganze Wohnstätten mit Gärten verkauft.

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