Höhere Schmerzgrenze bei
Immobilienkäufen
„Der
deutsche Immobilienmarkt driftet derzeit immer weiter auseinander“, weiß
Immobilienexperte Thomas Filor aus Magdeburg. Diese Annahme begründet Filor vor
allem mit der Tatsache, dass es nur noch für die obere Mittelschicht passende
Wohnungen zu geben scheint. Vor allem jene, die geräumig sind und in einer
zentralen Lage liegen: „Wohlhabendere Bürger können sich vielleicht noch mit
Ach und Krach eine Immobilie in München, Hamburg oder Berlin leisten, während
für untere Einkommensschichten Zehntausende bezahlbare Wohnungen fehlen“,
bemängelt Thomas Filor. Obwohl derzeit ein Bauboom herrscht, wird es laut Filor
Zeit brauchen, bis sich die Probleme auf dem Wohnungsmarkt etwas legen. „Die
Gefahr besteht darin, dass die Investoren im unteren und mittleren Preissegment
abspringen“, erklärt Filor. „Diese Entwicklung wäre nämlich auf lange Sicht
fatal.“ In München ist es mittlerweile so weit, dass Käufer für eine 80-Quadratmeter-Wohnung
in guter Lage inzwischen 800.000 Euro oder mehr auf den Tisch legen müssen. „Das
erschreckende ist, dass man für unter 100.000 Euro in Münchens zentralen Gegenden teilweise nur
noch Garagenplätze findet“, so Thomas Filor.
Unterdessen
registrierte der Makler Engel & Völkers vor kurzem den höchsten
Quadratmeterpreis aller Metropolen: Für eine Wohnung in Berlin-Mitte wurden 19.020
Euro pro Quadratmeter verlangt, dicht gefolgt von Hamburg mit 19.000 Euro. Die
Frage ist: Wann wird sich der Markt beruhigen? Bauunternehmer, Makler, Kreditvermittler
und Immobilienexperten wie Thomas Filor, glauben vorerst nicht an eine
Beruhigung des Marktes. „Der Kaufwunsch nach Immobilien ist ungebrochen. Die
anhaltende Nachfrage, selbst nach Luxusimmobilien in Toplagen, bestimmt den
Markt“, so Thomas Filor. Zumal nach der Nullzins-Entscheidung der Europäischen
Zentralbank (EZB) feststehe, dass günstiges Baugeld auch in den kommenden
Jahren verfügbar sein wird. Banken raten angesichts der Niedrigzinspolitik aber
zumindest zu einer hohen Tilgung, damit beim Ablauf der Zinsbindung schon ein
großer Teil des Kredits abbezahlt ist. „Schließlich weiß niemand wie hoch die
Zinsen in 10 oder 15 Jahren sein werden“, sagt Thomas Filor abschließend.
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